Bleibt dran!

Für den Erhalt der Kli­nik Hol­weide und der Kin­der­kli­nik! Gegen den Klün­gel in Köl­ner Gesundheitspolitik!

Sowohl die Kin­der­kli­nik wie auch die Kli­nik Hol­weide bie­ten höchste Qua­li­tät. Zu den sta­tio­nä­ren Behand­lun­gen böten beide Kli­ni­ken zusätz­lich jähr­lich mehr als 110.000 ambu­lante Behand­lun­gen – die Lücken in der kin­der- und haus­ärzt­li­chen Ver­sor­gung in den ärme­ren Stadt­tei­len Kölns könn­ten so geschlos­sen wer­den. Anstatt «Qua­li­tät statt Nähe» (Bera­te­rIn­nen-Sprech der Bun­des­re­gie­rung als auch Spit­zen­ver­band der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­run­gen) ist mit der jet­zi­gen Flä­chen­de­ckung der guten städ­ti­schen Klin­ken in Köln dage­gen «Qua­li­tät plus Nähe» möglich.

Ins­ge­samt ist es gelun­gen, dass die vom Rat der Stadt Köln beab­sich­tig­ten Schlie­ßun­gen der Kli­ni­ken nicht als abge­hakt dar­ge­stellt wer­den können.

Die Aus­ein­an­der­set­zung geht wei­ter, und: sie bleibt öffent­lich und das bie­tet die Chance, dass die Mobi­li­sie­rung der betrof­fe­nen Bür­ger, Pati­en­ten und Beschäf­tig­ten den Beschluss des Rates der Stadt Köln vom 15. Juni 2023 kippt.

Bleibt dran: Die Initia­tive zum Erhalt der Kli­nik Hol­weide und Kin­der­kli­nik hält die Köl­ner Gesund­heits­po­li­tik in der Öffentlichkeit

Ein Auf­at­men soll im Rat der Stadt Köln gege­ben haben nach dem Schei­tern des Bür­ger­be­geh­rens für den Klin­ker­halt (1). Zwar ist das Begeh­ren initia­tiv nicht aus dem Kreis der Initia­tive in Hol­weide (2) gekom­men, son­dern war ein Gewächs aus Köln-Nip­pes, aber nach Über­rei­chung der Unter­schrif­ten der Peti­tion und dem Schei­tern des Begeh­rens mag die Stadt­spitze gedacht haben: jetzt ist aber mal Schluss.

Dass dem noch lange nicht so ist, zeigt ein­drucks­voll die von der Initia­tive orga­ni­sierte Demons­tra­tion vom 18. Novem­ber in Köln-Mül­heim, die vor dem Wahl­kreis­büro von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach endete. Es war ein bun­ter und lan­ger Demons­tra­ti­ons­zug mit lau­ten For­de­run­gen und vie­len Trans­pa­ren­ten, mit eben nicht nur loka­lem Bezug (3).

Das Selbst­ver­ständ­nis der Hol­wei­der Initia­tive ist, sich als ein Bünd­nis aus Bür­gern bzw Pati­en­ten und Beschäf­tig­ten zu ver­ste­hen. Zahl­rei­che Betei- ligte dort sind Mit­glie­der in Gewerk­schaf­ten und waren oder sind wei­ter­hin in Betriebs­rä­ten aktiv, aber eben vor allem auch Bür­ger, die im Bezirk woh­nen und Kran­ken­schwes­tern aus der Hol­wei­der Kli­nik. Genau des­halb ist aber auch die Aus­ein­an­der­set­zung mit Klink­schlie­ßun­gen dort nie nur kom­mu­nal. Hier wird der poli­ti­sche Gesamt­zu­sam­men­hang her­ge­stellt; und zwar wer­den schein­bar bekannt gewor­dene Infor­ma­tio­nen aus der Kom­mu­na­len Gesund­heits­kon­fe­renz zur Kran­ken­haus­pla­nung lokal in Köln mit den Plä­nen der Minis­ter Lauterbach/Laumann im Bund und NRW und den Schlie­ßun­gen der Kran­ken­häu­ser bzw. der Stand­orte in Köln im Gesamt­bild gesehen.

Das Flug­blatt der Initia­tive (4) schlägt auch genau die­sen Bogen vom Eck­punk­te­pa­pier der Gesund­heits­mi­nis­ter vom 10. Juli die­sen Jah­res, dass der Unter­fi­nan­zie­rung und rui­nö­sen Kon­kur­renz von Kran­ken­häu­sern nicht Ein­halt gebie­tet und mit­hin für wei­tere Schlie­ßun­gen und Zusam­men­le­gun­gen von Klin­ken steht zum eben­falls beab­sich­tig­ten Bet­ten­ab­bau auch hier in Köln bis zur im Rat beschlos­se­nen Schlie­ßung der Kli­nik in Hol­weide und Kinderklinik.

Es gelingt der Initia­tive zudem, auch andere, über­re­gio­nal arbei­tende Initia­ti­ven, Bünd­nisse und Gewerk­schaf­ten ein­zu­bin­den, so z.B. die ver.di Fach­kom­mis­sion Kran­ken­häu­ser NRW oder das Bünd­nis für ein gemein­wohl­ori­en­tier­tes Gesund­heits­we­sen, DİDF Köln und das Gesund­heits­netz Köln Nord med­icol e.V.

Eine seit 2 Jah­ren beharr­li­che, aus­dau­ernde Öffent­lich­keits­ar­beit auf dem Markt in Hol­weide, auf der Straße, vor den betrof­fe­nen Kran­ken­häu­sern, über Demons­tra­tio­nen, über Pres­se­ar­beit, Auf­klä­rung und mit­tels einer sehr erfolg­rei­chen Peti­tion (5) trägt zur Ver­an­ke­rung der Initia­tive in der Köl­ner Bevöl­ke­rung bei. Die Flug­blät­ter gehen beim Ver­tei­len vor der Kli­nik in Hol­weide weg wie warme Semmeln.

Schließ­lich hat auch die DKP Köln-Innen­stadt und die DKP Köln-Kalk mit eige­nen Flug­blät­tern zur Teil­nahme an der Demons­tra­tion vom 18. Novem­ber auf­ge­ru­fen und die Argu­men­ta­tion der Initia­tive gestützt («KALK KON­KRET», «De Rude Pooz»).

Auf der Abschluss­kund­ge­bung der Initia­tive vor dem Wahl­kreis­büro von Karl Lau­ter­bach in Köln-Mül­heim wur­den von allen Red­nern die herr­schen­den Erzäh­lun­gen zu den Schlie­ßun­gen der Klin­ken zer­pflückt. Achim Teusch von der Fach­kom­mis­sion Kran­ken­häu­ser des ver.di Lan­des­be­zirks etwa lies das Argu­ment «Qua­li­tät statt Nähe», das für die Zen­tra­li­sie­rung von Klin­ken steht und von Bera­te­rin­nen der Bun­des­re­gie­rung und dem Spit­zen­ver­band der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­run­gen immerzu man­tra­haft wie­der­holt wird, nicht zu. Dem­nach solle es «in der Nähe» schlecht sein: das treffe auf Köln jeden­falls nicht zu. Sowohl die Kin­der­kli­nik wie auch die Kli­nik Hol­weide biete höchste Qua­li­tät. Zusätz­lich zu den sta­tio­nä­ren Behand­lun­gen böten beide Kli­ni­ken zusätz­lich jähr­lich mehr als 110.000 ambu­lante Behand­lun­gen, was ver­deut­li­chen würde, dass diese Klin­ken Lücken in der kin­der- und haus­ärzt­li­chen Ver­sor­gung in den ärme­ren Stadt­tei­len in Köln schlie­ßen. Es ginge also viel­mehr um «Qua­li­tät plus Nähe» und so, wie die städ­ti­schen Klin­ken in Köln ver­teilt seien, böten sie Flä­chen­de­ckung + Qua­li­tät.
Zen­tra­li­sie­rung ver­schärfe zudem den Kon­kur­renz­kampf der Kli­ni­ken unter­ein­an­der – dage­gen seien Flä­chen­de­ckung und Koope­ra­tion die Alter­na­tive zur Kon­kur­renz. Medi­zi­ni­sche Netz­werke in Köln stün­den für diese Qua­li­tät auch in der Flä­che – so z.B. das Kar­dio­lo­gi­sche Kom­pe­tenz­netz oder das Neu­ro­vas­ku­läre Netz­werk in Köln. Hier seien von der häus­li­chen Situa­tion über die Akut­ver­sor­gung und Früh­re­ha­bi­li­ta­tion bis zur Nach­sorge gemein­sam Qua­li­täts­richt­li­nien, Struk­tu­ren und Pro­zesse aus­ge­ar­bei­tet wor­den, die sicher­stell­ten, dass Schlag­an­fall-Pati­en­ten der gesam­ten Region jeder­zeit best­mög­lich behan­delt wer­den. Auch die Celi­tin­nen in Köln wür­den ihre Kli­ni­ken in den Köl­ner Stadt­tei­len nicht alle abrei­ßen und statt des­sen einen Groß­klotz hin­stel­len, son­dern im Klink­ver­bund, und damit in der Flä­che Qua­li­tät sichern. Dem­entspre­chend plä­dierte Teusch für regio­nale Verbünde.

Eine Kran­ken­schwes­ter aus dem Kli­ni­kum Hol­weide berich­tete, dass die Kol­le­gin­nen dort auf­ge­wacht seien und für ihr Kran­ken­haus kämp­fen woll­ten. Im letz­ten Land­tags­wahl­kampf hät­ten alle Par­teien ver­si­chert, sie woll­ten für den Stand­ort kämp­fen, auch Herr Lau­ter­bach – nur jetzt woll­ten sie alle daran nicht mehr erin­nert werden.

An die­ser beharr­li­chen Mobi­li­sie­rung und Öffent­lich­keits­ar­beit der Initia­tive zum Erhalt der Kli­ni­ken kam dann auch die Lokal­presse nicht vor­bei. Im Vor­feld wurde Karl Lau­ter­bach um eine Stel­lung­nahme gebe­ten und auch über die Demo und ihr Anlie­gen erschien ein Arti­kel. (7) (8)

Ins­ge­samt ist es gelun­gen, dass die vom Rat der Stadt Köln beab­sich­tig­ten Schlie­ßun­gen der Kli­ni­ken nicht ad acta gelegt wer­den können.

Die Aus­ein­an­der­set­zung geht wei­ter, und: sie bleibt öffent­lich und das bie­tet die Chance, den Beschluss des Rates der Stadt Köln vom 15. Juni 2023 über die Mobi­li­sie­rung zu kippen.

Jeka­ta­rina Belilowa

Anmer­kun­gen:
(1) https://www.fuer-nippes.de/kliniken/
(2) https://erhalt-krankenhaus-koeln-holweide.blogspot.com/
(3) https://erhalt-krankenhaus-koeln-holweide.blogspot.com/2023/11/fotogalerie-von-der-demonstration-am.html
(4) https://drive.google.com/file/d/1EhVxu2MkS-9b-Qj8NVWmn8VOU3o2MxDL/view?pli=1
(5) https://weact.campact.de/petitions/keine-schliessung-des-kinderkrankenhauses-amsterdamer-strasse-und-des-krankenhauses-holweide‑1?from_action_confirmation=true
(6) «KALK KON­KRET», «De Rude Pooz»
(7) https://www.ksta.de/koeln/koeln-demo-gegen-klinik-schliessungen-vor-karl-lauterbachs-buero-685851
(8) https://www.ksta.de/koeln/koeln-protestbuendnis-demonstriert-gegen-schliessung-von-krankenhaeusern-686556


Jeka­te­rina: Köl­ner Initia­tive hält Gesund­heits­po­li­tik in der Öffentlichkeit.

Die Initia­tive zum Erhalt des Kran­ken­hau­ses Hol­weide und der Kin­der­kli­nik Ams­ter­da­mer Straße!

«KALK KON­KRET» Nein zu Kli­nik­schie­ßun­gen in Köln!

«De Rude Pooz» Keine Kran­ken­haus­schlie­ßun­gen in Köln!


 Demo zum Erhalt der Köl­ner Kli­ni­ken 18.11.23 (wei­tere Fotos)