Kul­tur­abend der Gruppe Innen­stadt im Okto­ber: Das Floß der Medusa – Ablauf und Hin­ter­grund der Hava­rie (Update mit Referat)

Die DKP Gruppe Innen­stadt lädt ein:

Mon­tag, 21. Okto­ber 2024, 19.30 Uhr
Halle Kar­täu­ser­wall 18 (Hin­ter­hof)

Das Floß der Medusa (Théodore Géricault)
Théo­dore Géri­cault (1791−1824), das Floß der Medusa, 1819, Öl auf Lein­wand, 491×716 cm, Lou­vre, Foto: Gemeinfrei

Wir zei­gen und spre­chen über die­ses Rie­sen­bild sowie über den Unter­gang der Fre­gatte Medusa im Jahr 1816.
Im Zuge der feu­da­len Restau­ra­tion durch die Beschlüsse des Wie­ner Kon­gres­ses erhielt Frank­reich sei­nen ange­stamm­ten König sowie die Kolo­nie Sene­gal zurück. Letz­tere sollte mit Ver­wal­tungs­be­am­ten, Mili­tärs und wei­te­rem Per­so­nal wie­der in Besitz genom­men wer­den.
Zu die­sem Zweck sind vier Schiffe aus­ge­stat­tet und zum Sene­gal geschickt wor­den. Die Fre­gatte Medusa war Teil des Kon­vois, ihr Kapi­tän ein Reprä­sen­tant des alten Adels. Ihn zeich­nete geringe see­män­ni­sche Pra­xis, dafür Stan­des­dün­kel und hohe Bera­tungs­re­sis­tenz aus.

Prompt lief das sei­ner­zeit hoch­mo­derne Schiff auf eine Sand­bank auf. Wenige der 400 Men­schen konn­ten geret­tet wer­den.
Der Maler Géri­cault traf 1818 traf zwei Über­le­bende der Kata­stro­phe, den Arzt Henri Savi­gny und den Inge­nieur Alex­andre Cor­ré­ard. 1819 ent­stand nach ihrem Bericht ein Rie­sen­ge­mälde, des­sen anti­feu­dale Bot­schaft damals sofort einleuchtete.

Das Floß der Ver­damm­ten, 2019
DVD, Lauf­zeit: 42 Minuten

Wir hören danach eine musi­ka­li­sche Hom­mage auf das Ora­to­rium „Floß der Medusa“ des Kom­po­nis­ten Hans Wer­ner Henze (1926−2012), des­sen Urauf­füh­rung in Ham­burgs Plan­ten und Blo­men am 9. Dezem­ber 1968 schei­terte.
West-Ber­li­ner Mit­wir­kende wei­ger­ten sich sei­ner­zeit par­tout, unter einem Por­trät von Che Gue­vara und einer roten Fahne aufzutreten.

Das Stück „Das Floß der Ver­damm­ten“ ist 2019 urauf­ge­führt wor­den. Han­nes Zerbe kom­po­nierte ein gut halb­stün­di­ges Jazz­stück, das dem Gesche­hen auf dem Floß der Medusa folgt. Er nutzt das Libretto von Ernst Schna­bel, wie es sei­ner­zeit für Hen­zes Ora­to­rium ent­stan­den ist. Rolf Becker rezi­tiert eine modi­fi­zierte Fas­sung des Textes.

Klaus


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Update: Refe­rat zum Kul­tur­abend «Floß der Medusa» (Ablauf und Hin­ter­grund der Hava­rie) als PDF