Kom­mu­nal­po­li­ti­sche For­de­run­gen der DKP Köln 2025: Wohnungspolitik

Bezahl­bare Mie­ten! Gegen Zwangsräumungen!

Die Wege zur Arbeit wer­den immer län­ger. Das Ver­kehrs­auf­kom­men steigt, weil unbe­zahl­bare Mie­ten die Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner aus Köln ver­trei­ben. Aus der kata­stro­pha­len Woh­nungs­po­li­tik fol­gen lange Wege zu Arbeit und ein hohes Pend­ler­auf­kom­men. Indes­sen sor­gen die Markt­ge­setze mitt­ler­weile auch im Umland von Köln für hohe Grund­stücks­preise und Mieten.

Grund und Boden kann man nicht ver­meh­ren. Aber es wird damit spe­ku­liert. Selbst unbe­baut gewin­nen die Grund­stü­cke ste­tig an Wert. Das ist ein Grund dafür, dass in Köln der Woh­nungs­bau stockt. 10.308 Woh­nun­gen waren im Jahr 2024 geneh­migt. Der Über­hang an Bau­ge­neh­mi­gun­gen ist so hoch wie nie seit 2010. Aber die Bau­tä­tig­keit sinkt. Küm­mer­li­che 1819 Woh­nun­gen sind im ver­gan­ge­nen Jahr ent­stan­den. Der Man­gel an Woh­nun­gen treibt die Mie­ten in die Höhe.

Was ist zu tun? Die Grund­stücks­flä­chen müs­sen der Spe­ku­la­tion ent­zo­gen wer­den. Die Ver­gabe von kom­mu­na­len Grund­stü­cken ist allen­falls ver­ant­wort­lich, wenn sie in Erb­pacht erfolgt. Aber tat­säch­lich wer­den immer noch Grund­stü­cke aus städ­ti­schem Eigen­tum ver­kauft. Das muss aufhören.

Das Pro­blem besteht schon lange

Schon 1967 hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt zum Thema Eigen­tum an Grund und Boden geur­teilt: „Die Tat­sa­che, dass der Grund und Boden unver­mehr­bar und unent­behr­lich ist, ver­bie­tet es, seine Nut­zung dem unüber­seh­ba­ren Spiel der freien Kräfte und dem Belie­ben des Ein­zel­nen voll­stän­dig zu über­las­sen; eine gerechte Rechts- und Gesell­schafts­ord­nung zwingt viel­mehr dazu, die Inter­es­sen der All­ge­mein­heit beim Boden in weit stär­ke­rem Maße zur Gel­tung zu brin­gen als bei ande­ren Ver­mö­gens­gü­tern.“ Aber offen­kun­dig gel­ten die „Inter­es­sen der All­ge­mein­heit“ immer noch nicht. Es muss auf­hö­ren, dass öffent­li­cher Grund­be­sitz ver­äu­ßert und pri­va­ti­siert wird. Er ist viel­mehr zu vermehren.

Aktu­elle Rege­lun­gen nüt­zen den Vermietern

Zudem: Seit dem Ende der Woh­nungs­ge­mein­nüt­zig­keit im Jahr 1990 kennt die Spe­ku­la­tion auf dem Woh­nung­markt keine Grenze. Steu­er­pri­vi­le­gien für gemein­nüt­zige Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten und Miet­preis­bin­dun­gen gel­ten nicht mehr, Woh­nungs­be­le­gungs­rechte ver­schwin­den. Es wur­den kom­mu­nale und Werks­woh­nun­gen, Bestände von Post, Bahn und ande­ren öffent­li­chen Arbeit­ge­bern auf den Markt gewor­fen. In weni­gen Jah­ren waren das über eine Mil­lion Woh­nun­gen. Sie erwirt­schaf­ten nun­mehr Rendite.

An die Stelle der Gemein­nüt­zig­keit tre­ten Wohn­geld­re­ge­lun­gen und sozi­al­hil­fe­recht­li­che Vor­schrif­ten. Sol­che Maß­nah­men sind sicher nicht abzu­leh­nen, aber sie die­nen zunächst dazu, die Miet­stei­ge­run­gen zu sub­ven­tio­nie­ren und an den Ver­mie­ter durch­zu­rei­chen. Die För­de­rung von Sozi­al­woh­nun­gen hat kei­nes­wegs den Auf­trieb der Grund­stücks­preise ver­hin­dert. Statt­des­sen for­dern wir, die Gemein­nüt­zig­keit von Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten wie­der gesetz­lich zu ver­an­kern. Gemein­nüt­zige Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten sol­len von Steu­ern befreit wer­den, sofern sie auf Ren­dite ver­zich­ten und nach sozia­len Gesichts­punk­ten vermieten.

Mie­ten stei­gen stän­dig. Kün­di­gun­gen und häu­fige Wech­sel der Mie­te­rin­nen und Mie­ter loh­nen sich für die Eigen­tü­mer, zumal die ein­schlä­gi­gen Gesetze ihre Posi­tion stär­ken. Die Rege­lun­gen zu Moder­ni­sie­rung und Eigen­be­darf erleich­tern Kün­di­gun­gen und benach­tei­li­gen die Mieter.

Wider­stand ist nötig

Was hilft? Aktio­nen gegen Ver­drän­gung, Leer­stand, Zweck­ent­frem­dung, Zwangs­räu­mun­gen und Woh­nungs­not. Die DKP betei­ligt an den ein­schlä­gi­gen Initia­ti­ven wie “Recht auf Stadt”. Wir wol­len gesetz­li­che Rege­lun­gen im Sinne der Mie­te­rin­nen und Mie­ter. Wir kämp­fen gegen Grund­stücks­spe­ku­la­tion, for­dern die Ver­ge­sell­schaf­tung von Grund und Boden, öffent­li­chen Woh­nungs­bau und eine Neue Wohnungsgemeinnützigkeit.

Große Woh­nungs­kon­zerne gehö­ren in öffent­li­che Hand! Dafür ist sei­ner­zeit das Grund­ge­setz und seine Arti­kel 14 und 15 beschlos­sen wor­den. Eine Ent­eig­nung ist zum Wohle der All­ge­mein­heit zuläs­sig. Grund und Boden, Natur­schätze und Pro­duk­ti­ons­mit­tel kön­nen zum Zwe­cke der Ver­ge­sell­schaf­tung in Gemein­ei­gen­tum über­führt wer­den. Folg­lich gehö­ren Woh­nungs­kon­zerne in demo­kra­tisch kon­trol­lier­tes Gemeineigentum!

Wir unter­stüt­zen die Kam­pa­gne Mie­ten­de­ckel. Wir for­dern einen sofor­ti­gen Mie­ten­stopp, der Miet­erhö­hun­gen in ganz Deutsch­land für sechs Jahre ver­bie­tet. Schluss mit Zwangs­ab­schal­tun­gen bei Strom und Gas, wir wol­len die Garan­tie der Grund­ver­sor­gung mit bil­li­ger Haushaltsenergie!