ABGE­SAGT! Oster­marsch-Alter­na­tive mit 2 m Abstand

Oster-Spa­zier­gang für Frie­den,
inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit,
Gesund­heit und Grundrechte

ABGE­SAGT! Mehr erfah­ren beim Köl­ner Friedensforum.

Am Sams­tag den 11.04.2020 um 14 Uhr in Köln
Hein­rich-Böll-Platz, wei­ter zum Kennedy-Ufer

«Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Mes­ser in den Bauch ste­cken, einem das Brot ent­zie­hen, einen von einer Krank­heit nicht hei­len, einen in eine schlechte Woh­nung ste­cken, einen durch Arbeit schin­den, einen zum Selbst­mord trei­ben, einen in den Krieg füh­ren usw. – Nur weni­ges davon ist in unse­rem Staat verboten.»

Ber­tolt Brecht (Me-Ti. Buch der Wendungen)

Liebe Freun­din­nen und Freunde des Frie­dens
und demo­kra­ti­scher Grundrechte,

vor 75 Jah­ren ist die Befrei­ung vom Nazi-Régime gelun­gen. Poli­ti­sche Kon­se­quen­zen zur Ver­wirk­li­chung von «Nie wie­der Krieg, nie wie­der Faschis­mus» fin­den sich u. a. in der Men­schen­rechts­charta der Ver­ein­ten Natio­nen und im Grund­ge­setz: Die Würde des Men­schen, das Recht auf Leben und kör­per­li­che Unver­sehrt­heit, das Ver­bot von Gewalt und das Gebot von Sozi­al­staat­lich­keit, die Mei­nungs- und Ver­samm­lungs­frei­heit, das Recht auf Asyl und das Selbst­be­stim­mungs­recht der Völ­ker sind darin verbrieft.

Diese Grund­rechte gehen Hand in Hand, sie sind untrennbar.

In der aktu­el­len durch die Corona-Pan­de­mie zuge­spitz­ten sozia­len, kul­tu­rel­len, wirt­schaft­li­chen und demo­kra­ti­schen Krise wird deutlich:

Die mas­sive Auf­rüs­tungs­po­li­tik der NATO steht einem töd­lich pro­fit­ori­en­tier­ten und unter­fi­nan­zier­ten Gesund­heits­sek­tor gegenüber.

Genauso wie bei der Her­stel­lung der glo­ba­len Kli­ma­ge­rech­tig­keit ist zur Lösung der aktu­el­len Krise der Gesund­heits­vor­sorge und der natio­na­len Gesund­heits­sys­teme inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit ein­zig sinn­voll. Denn die Poli­tik der Kon­fron­ta­tion, der inter­na­tio­na­len Kon­kur­renz und des natio­na­len Ego­is­mus löst keine Pro­bleme. Sie ist das Pro­blem selbst.

Der Wider­spruch spitzt sich für alle erfahr­bar und mani­fest zu: Die mensch­li­che Pro­duk­ti­vi­tät kann und muss sich an der För­de­rung eines men­schen­wür­di­gen Lebens für alle statt des Tötens und der ent­spre­chen­den Geschäfte orientieren.

Men­schen­rechte dür­fen nicht gegen Völ­ker­recht aus­ge­spielt wer­den. Die Ein­hal­tung des Völ­ker­rechts ist der effek­tivste Schutz vor Gewalt, von innen und von außen.

Der erfor­der­li­che Umbau der Gesell­schaft in eine zivile, soziale, gesunde, öko­lo­gi­sche, kurzum lebens­werte Gesell­schaft dul­det kei­nen Auf­schub – für Frie­den, Gerech­tig­keit, Gesund­heit, öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit und die Ver­tei­di­gung und Ver­wirk­li­chung demo­kra­ti­scher Grundrechte!

Daher for­dern wir:

  • Mit UN-Gene­ral­se­kre­tär Antó­nio Guter­res einen sofor­ti­gen, welt­wei­ten Waffenstillstand
  • Abrüs­tung statt Auf­rüs­tung: die für die Rüs­tungs­aus­ga­ben vor­ge­se­he­nen Geld­mit­tel von rund 50 Mil­li­ar­den Euro sol­len für Gesund­heit, Umwelt, Bil­dung Sozia­les sowie Kon­flikt­prä­ven­tion ein­ge­setzt werden
  • den sofor­ti­gen Stopp aller Waf­fen­ex­porte und Ein­stieg in Rüstungskonversion
  • die Auf­nahme einer glaub­wür­di­gen Ent­span­nungs­po­li­tik, keine Mili­tär­ma­nö­ver, die sofor­tige Been­di­gung der Sank­tio­nen u. a. gegen Russ­land, Kuba, Vene­zuela, Syrien und den Iran
  • den Bei­tritt der BRD zum Ver­trag zum Ver­bot von Atom­waf­fen. Abzug der Atom­waf­fen aus Büchel, keine Sta­tio­nie­rung von Mit­tel­stre­cken­ra­ke­ten in Europa
  • Keine Ent­wick­lung von Kil­ler­ro­bo­tern, welt­raum­ge­stütz­ten Waf­fen­sys­te­men und bewaff­ne­ten Droh­nen, die Schlie­ßung der US-Air­base Ram­stein und die Kün­di­gung des US-Truppenstationierungsvertrags
  • Keine Mili­ta­ri­sie­rung der EU, keine EU-Armee
  • Die Auf­nahme von Geflüch­te­ten durch die inter­na­tio­nale Gemein­schaft und eine ent­schie­dene Bekämp­fung von Fluchtursachen
  • Die Durch­set­zung von Men­schen- und Bür­ger­rech­ten, beson­ders für kri­ti­sche Journalist*innen wie Julian Assange und Whist­le­b­lower wie Chel­sea Manning

In die­sem Sinne wer­den wir am Oster­sams­tag im Rah­men der gebo­te­nen Abstands­maß­nah­men einen Frie­dens­spa­zier­gang machen.

Ablauf:

Ab 14 Uhr wer­den die Spa­zier­gän­ger vom Hein­rich-Böll-Platz aus mit min­des­tens 2 Metern Abstand zu ande­ren Spa­zier­gän­gern im Gän­se­marsch über die Hohen­zol­lern­brü­cke spa­zie­ren gehen und ihren Weg am Ken­nedy-Ufer fortsetzen.

Jeder und jede möge bitte eine Fahne oder ein beschrif­te­tes Pla­kat mit­brin­gen. Wer möchte, bas­telt einen Mund­schutz mit poli­ti­schem Motto.

Das Mate­rial:

Wir emp­feh­len zum Bas­teln von selbst­ge­mach­ten Pla­ka­ten die Pap­pen, die bei Dis­coun­tern die Ware (zum Bei­spiel Getränke), trennen.

Außer­dem stellt Michael Sün­ner an die­sem Wochen­ende und ggf. an einem Abend in der nächs­ten Woche im Frie­dens­bil­dungs­werk Köln nur nach vor­he­ri­ger Abspra­che Fah­nen, Mate­rial und Pla­kate für ein­zelne Per­so­nen bereit. Bitte mel­det Euch bei ihm per Mail (michael.suenner@netcologne.de) oder Tele­fon (0174 9509932) zur Terminabsprache.

Dar­über hin­aus könnt Ihr z.B. hier Mate­rial bestellen:

https://www.friedenskooperative.de/shop
oder https://shop.dfg-vk.de
oder http://www.ostermarsch-ruhr.de/material.html

Wei­tere Aktivitäten:

Am Oster­sams­tag star­tet um 12 Uhr ein Online-Oster­marsch des «Oster­marsch Rhein Ruhr» mit einem Video­zu­sam­men­schnitt mit Musik und kur­zen Rede­bei­trä­gen.
Infor­miert Euch unter: www.ostermarsch-ruhr.de.

Vor Ostern wol­len wir Oster­marsch­pla­kate mit den Hin­wei­sen dar­auf in die Fens­ter unse­rer Woh­nun­gen und Autos hän­gen.
Down­load: http://www.ostermarsch-ruhr.de/material/fensterbild.pdf

Über Ostern wol­len wir Frie­dens­fah­nen, ‑ban­ner und ‑bot­schaf­ten aus den Fens­tern und an unsere Bal­kone hängen.

Die Rah­men­be­din­gun­gen:

Zen­tral für die Ein­däm­mung der Ver­brei­tung von Corona-Viren im öffent­li­chen Raum ist die Wah­rung des Abstan­des von min­des­tens 2 Metern zu ande­ren Per­so­nen. Spa­zier­gänge von bis zu 2 Per­so­nen sind nicht nur erlaubt, son­dern für die Erhal­tung kör­per­li­chen Wohl­erge­hens und geis­ti­ger Mun­ter­keit för­der­lich und sinnvoll.

Wir wol­len den Abstand von 2 Metern für eine bes­sere Sicht­bar­keit der Spa­zier­gän­ger und ihrer poli­ti­schen Bot­schaf­ten ohne­hin grö­ßer halten.

Die von uns ursprüng­lich geplante Kund­ge­bung und Demons­tra­tion in Köln haben wir abgesagt.

Spa­zier­gänge müs­sen zwar nicht ange­mel­det wer­den, wir haben aber die zustän­di­gen Kolleg*innen der Köl­ner Poli­zei von unse­rem Vor­ha­ben in Kennt­nis gesetzt.

Wir freuen uns auf Euch und den Oster-Spa­zier­gang, bleibt mun­ter und gesund!

Ste­fa­nie, Michael, Peter und Senta
für das Köl­ner Friedensforum