• Grüne Dem­ago­gie zum Erdgaspreis

    Baer­bock & Co. gegen Gaz­prom und Putin Kon­fron­ta­tion um jeden Preis Seit eini­gen Mona­ten stei­gen inter­na­tio­nal die Gas­preise, und sie lie­gen heute deut­lich höher als vor dem Corona-Wirt­schafts­ein­bruch. Könnte man mei­nen, dass sich die Grü­nen dar­über freuen: sie set­zen erst­ran­gig auf den Preis­he­bel, auf die markt­wirt­schaft­li­che Wirk­sam­keit: je höher die Preise stei­gen, desto weni­ger wird ver­braucht, desto bes­ser fürs Klima. Die Baer­bock-Sicht­weise: Putin erpresst uns alle Aber nein, durch die Baer­bock-Brille wer­den die Gas­preise ja nicht durch die CO2-Abgabe der Grü­nen, son­dern von Gaz­prom (dem rie­si­gen rus­si­schen Gas­kon­zern) und von Putin hoch­ge­setzt, also ein völ­lig fal­scher Preis­an­stieg. «Russ­land ist sehr zurück­hal­tend bei

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  • Drei Exe­ku­tio­nen

    «Der geteilte Picasso. Der Künst­ler und sein Bild in der BRD und der DDR» im Köl­ner Museum Ludwig Gegen­wär­tig zeigt das Köl­ner Museum Lud­wig die Aus­stel­lung «Der geteilte Picasso. Der Künst­ler und sein Bild in der BRD und der DDR». Ein pro­mi­nen­tes Expo­nat ist das «Mas­sa­ker in Korea» aus dem Pari­ser Musée Picasso. Motiv­be­stand und Auf­tei­lung der Flä­che ähnelt indes zwei sehr bekann­ten Wer­ken der Kunstgeschichte. Da ist ein­mal das Bild von Fran­cisco de Goya (1746−1828), «Der 3. Mai 1808, Die Erschie­ßung der Auf­stän­di­schen», ent­stan­den im Jahre 1814. Auf eine etwas andere Weise bezieht sich Édouard Manet (1832−1883) mit sei­nem Werk «Die

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  • Der Krieg in Afghanistan

    Opium und Opioide Der Phar­ma­kon­zern Pur­due Pharma der Fami­lie Sack­ler warb im Jahr 1996 für das Schmerz­mit­tel Oxy­con­tin. Von Sucht­ge­fahr war nicht die Rede. Um Oxy­con­tin, das den Wirk­stoff Oxy­c­o­don ent­hält, auf den Markt zu brin­gen, baute Pur­due ein aus­ge­dehn­tes Netz­werk von Ver­triebs­mit­ar­bei­tern auf und ver­dop­pelte deren Zahl von 318 im Jahr 1996 auf 671 im Jahr 2000. Mit Hilfe von aus­ge­feil­ten Daten­er­he­bungs­me­tho­den ermit­telte das Unter­neh­men die Arzt­pra­xen mit der größ­ten Anzahl an Schmerzpatienten. Ver­triebs­mit­ar­bei­ter erhiel­ten für die gestie­ge­nen Opio­id­ver­schrei­bun­gen in ihren jewei­li­gen Ope­ra­ti­ons­ge­bie­ten Prä­mien zwi­schen 15.000 und 240.000 US-Dol­lar pro Jahr. Opium, Opio­ide und der Krieg in Afghanistan

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  • Krise der Auto­in­dus­trie treibt zum Tiefpunkt

    Rück­gang der PKW-Zulas­sun­gen um minus 25,7 Pro­zentFord allein: minus 51,3 Prozent! Wal­ter Steh­ling: Wahl­pla­kat Ver­kehrs­wende Das Kraft­fahrt­bun­des­amt KBA aus Flens­burg ver­mel­det am 5. Okto­ber 2021: Im Sep­tem­ber 2021 wur­den 196.972 Pkw neu zuge­las­sen. Das sind ‑25,7 Pro­zent weni­ger als im Sep­tem­ber des Vor­jah­res. Bei den deut­schen Mar­ken erreichte Smart mit 23,0 Pro­zent das stärkste Zulas­sungs­plus, gefolgt von Por­sche mit einem Plus von +3,9 Pro­zent. Die wei­te­ren deut­schen Mar­ken ver­buch­ten gegen­über dem Ver­gleichs­mo­nat Rück­gänge, die bei Ford (-51,3 %), Mer­ce­des (-49,8 %) und Mini (-45,0 %) am deut­lichs­ten aus­fie­len. Audi (-38,9 %), VW (-23,3 %) und BMW (-18,7 %) ver­buch­ten eben­falls

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  • Nach der Wahl

    Ein­schät­zung der Bun­des­tags­wahl­er­geb­nisse Foto: Klaus Stein Nach der Wahl soll­ten wir uns gele­gent­lich mit unse­rer Stra­te­gie beschäf­ti­gen. Aber zunächst einige Ein­schät­zun­gen. Auf­fäl­li­ges Merk­mal der dies­jäh­ri­gen Bun­des­tags­wahl ist die Auf­lö­sung tra­dier­ter Par­tei­b­in­dun­gen. Zu deutsch, der herr­schen­den Poli­tik schlägt wach­sen­des Miss­trauen ent­ge­gen. Das hat sich zuvor schon ange­kün­digt, wird aber auch deut­lich in Gestalt der Unsi­cher­heit der Pro­gno­sen, der Stim­men­ver­luste für SPD und CDU, sowie gerin­ger Stim­men­ge­winne für die FDP, die offen­bar wer­be­tech­nisch gut bera­ten den fäl­li­gen Erneue­rungs­be­darf zum Thema macht, ihn aber tech­nisch umdeu­tet. Die Grü­nen konn­ten noch vom schwin­den­den Ruf als Kli­ma­par­tei zeh­ren, obwohl die Zustim­mung im Zuge stei­gen­der Ener­gie­preise

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  • Stol­per­steine für Alice und Kurt Bachmann

    «Eine demo­kra­ti­sche, anti­fa­schis­ti­sche Bewe­gung ist das Gebot der Stunde» Foto: Klaus Stein Eus­kir­che­ner Str. 21 in Köln-Sülz, mor­gens um 9.30 Uhr. Vor dem Haus war­ten 30 Per­so­nen, dar­un­ter Dr. Paul Bach­mann, der Sohn. «Wird hier eine Woh­nung besich­tigt?» fragt jemand. Nein. Gun­ter Dem­nig ver­legt zwei Stol­per­steine. 2500 sind es mitt­ler­weile in Köln. Kurze Anspra­chen. Verdi-Kol­le­gin Clau­dia Wör­mann-Adam hat die Ver­le­gung ange­regt. Klaus Stein spricht für die VVN Köln. Als sie 1935 hei­ra­te­ten, war Alice 21 und Kurt 26 Jahre alt. Beide stam­men aus jüdi­schen Fami­lien. Kurt ist Leder­ar­bei­ter, Gewerk­schaf­ter und seit 1932 Mit­glied der KPD, nach 1933 im Wider­stand. Er sorgt

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  • Nach der Flut

    Erkun­di­gung im Ahrtal Foto: Klaus Stein DKP Köln Innen­stadt 3. Okto­ber 2021. Dra­ma­tisch ver­bo­gene Schie­nen, wo zuvor die Ahrtal­bahn fuhr. Ampu­tierte Brü­cken. Pro­vi­so­ri­sche Unter­stände aus Holz an Hal­te­punk­ten des Schie­nen­er­satz­ver­kehrs. Schot­ter­stre­cken. Die Ufer glatt, öde Flä­chen. Am Stra­ßen­rand Hel­fer­zelte, Con­tai­ner, Fahr­zeuge von Hilfsorganisationen. Die Der­nauer Brü­cke ist durch ein Pro­vi­so­rium ersetzt. 2018 erfreu­ten wir uns hier an den orts­fes­ten Äschen im Fluss und dem hoch­nä­si­gen Wind­hund, der sich huld­voll im Fahr­rad­an­hän­ger kut­schie­ren ließ. Die Ahr ist häss­lich gewor­den, grau­braun, wie die Schutt­hal­den und die gäh­nen­den Schaufenster. Der Gast­hof zur Saf­fen­burg ist seit dem 15. Juli ein öder Ort. Die Fens­ter

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